Angela Luppen

Kognitive Verhaltenstherapie in der Neuropsychologie

 

Datum Uhrzeit Dauer Teilnehmerzahl
14./15.09.2019
  1. je 9:00 -16:30 Uhr
16 Stunden Max: 20

Der Workshop wurde von der PTK NRW mit 20 Fortbildungspunkten akkreditiert.
Die Veranstaltung von der GNP mit 16 Stunden für den Punkt 13 Spezielle NPS: Neuropsychologische Dokumentation (Berichte, Gutachten, sozialmed. Begutachtungen (Curriculum 2007) und Spezielle NPS: Störungsspezifische Kenntnisse (Curriculum 2017) akkreditiert.

  1. Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) gehört zu den nachweislich wirksamsten Psychotherapieverfahren und wird sowohl in stationären als auch ambulanten Settings seit vielen Jahren überaus erfolgreich eingesetzt. Es liegt daher nahe, kognitiv-verhaltenstherapeutische Strategien und Techniken auch für neuropsychologische Behandlungen heranzuziehen. Das Seminar richtet sich an Neuropsychologen und an in der neuropsychologischen Rehabilitation tätige Psychologen. Vorgestellt wird die Anwendbarkeit der KVT im Bereich Neuropsychologie bzw. bei neurologischen Patienten.

    Inhalt und Ziele:
    Zunächst wird in die Basisvariablen der Kognitiven Verhaltenstherapie eingeführt: therapeutische Grundhaltung, Problemkategorien (Selbstwertprobleme, existentielle Probleme, Probleme wegen mangelnder Frustrationstoleranz), das kognitive Modell der Emotionsentstehung,  das ABC-Modell zur Rekonstruktion bewusster und unbewusster Denkmuster, Disputtechniken und Sokratische Dialoge.
    In Teil 2 werden die Anwendungsmöglichkeiten im Bereich Neuropsychologie in Rehabilitationskliniken und ambulanten Praxen vorgestellt.
    KVT in der kompensatorischen Therapie: Akzeptanz vorhandener Defizite (Thema Selbstwert), Anpassen der eigenen Ansprüche und Erwartungen (Thema sinnvolle Ziele);
    KVT in der integrativen Therapie: wieder „der/die Alte“ werden?, beruflicher Wiedereinstieg, (Re-)Integration in das soziale Umfeld, Arbeit mit Bezugspersonen.
    Schließlich wird das über mehrere Jahre von der Referentin und Kolleginnen erprobte Gruppenkonzept einer „Schädel-Hirn-Trauma-Gruppe“ vorgestellt: Teilnehmer dieser diagnosespezifischen Gruppe sind SHT-Patienten, bei denen das Schädigungsereignis mindestens zwei Jahre oder länger zurückliegt. Häufig leiden diese Patienten unter Insuffizienzerleben, Anpassungsstörungen, depressiven Verstimmungen oder Ängsten infolge des Verlustes sozialer Kompetenzen, einer mangelnden Impulskontrolle, kognitiver Defizite oder körperlicher Einschränkungen. Die Alltagserfahrungen dieser Patienten bieten optimale Voraussetzungen, um nun mit weiterer Reflexion Veränderungsprozesse bei den Pateinten einzuleiten. Die Therapeuten beginnen, die Patienten dazu anzuleiten, selbst mithilfe von KVT-Techniken krank oder unzufrieden machende Denkweisen und Normen zu entlarven, sie zu prüfen und möglicherweise zu verändern, Lebensziele adäquat zu modifizieren und sich mit dem Thema Selbstwert auseinanderzusetzen.

    Referentin:
    Angela Luppen, Dipl.‑Psych., psychologische Psychotherapeutin, klinische Neuropsychologin (seit 1998 GNP, seit 2008 Kammer), kognitive Verhaltenstherapeutin. Die Referentin verfügt aufgrund ihrer theoretischen Aus- und Weiterbildung als auch aufgrund ihrer einschlägigen Berufserfahrung (in Klinik und eigener Praxis) über langjährige Erfahrung in der Kombination der inhaltlichen Schwerpunkte kognitive Verhaltenstherapie und Neuropsychologie.