Dr. Christoph van Thriel

 

Olfaktorik/Chemosensorik

 

 

Datum Uhrzeit Dauer Teilnehmerzahl Preis
03./ 04.02.2023 9.00- 16:30 16 Stunden Max: 25 310,- €

 

Dieser Workshop wird als Online-Veranstaltung via Zoom durchgeführt!

Die Veranstaltung wurde von der Psychotherapeutenkammer NRW mit 20 Fortbildungspunkten akkreditiert!
Die Veranstaltung ist durch die GNP wie folgt akkreditiert:
Curriculum der GNP vom 01.08.2007:

16 Stunden zu Punkt 09 Spezielle Neuropsychologie: Definition, Diagnostik und Therapie neuropsychologischer Störungsbereiche
Curriculum der GNP vom 01.12.2017:
16 Stunden zu Spezielle NPS: Störungsspezifische Kenntnisse

 

 

Hintergrund:
In den meisten wissenschaftlichen Disziplinen führte der Geruchssinn oder allgemeiner der chemosensorische Sinne des Menschen ein Schattendasein. Dies gilt auch für Psychologie, Neuropsychologie und Medizin. Nicht zuletzt die SARS-CoV-2 Pandemie hat die Bedeutung der Geruchs- und Geschmackswahrnehmung großen Teilen der Bevölkerung und der medinisch oder therapeutisch Tätigen eindrücklich vor Augen geführt. In der Wissenschaft hat der Nobelpreis für Physiologie und Medizin der im Jahr 2004 an die US-amerikanischen Forschenden Linda B. Buck und Richard Axel für ihre „… discoveries of odorant receptors and the organization of the olfactory system“ verliehen wurde, für verstärkte Forschungstätigkeiten gesorgt, die in eine Vielzahl von teils hochrangigen Publikationen führten. Relevante Aspekte diese wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns soll in strukturierter Form den Teilnehmenden im Workshop vermittelt werden.

 

Erste Tag

 

1. Neuroanatomische und -physiologische Grundlagen (Vortrag, 2 x 45 Minuten)
In diesen Vortragsteil werden zunächst die Grundlegenden zellulären und molekularen Mechanismen der Geruchs-, Geschmacks- und trigeminalen Wahrnehmung dargestellt. Nach diesem Teil wird die Besonderheiten der neuroanatomischen Verschaltung des Geruchssinnes in die zentralnervösen Projektionsareale erläutert und Unterschiede zu den anderen Sinneswahrnehmungen erläutert. Im letzten Teil wird das komplexe Zusammenspiel der unterschiedlicher chemosensorischen Sinne bei der Aromenwahrnehmung vorgestellt.
2. Diskussion mit den Teilnehmenden über die Bedeutung dieser Sinne für den Menschen (45 Minuten)
Basierend auf den Inhalten des Vortrags sollen aus den Erfahrungen der Teilnehmenden Funktionsbereiche identifiziert werden, in den der Geruchssinn auch unter psychologischen, neuropsychologischen Gesichtspunkten eine wichtige Rolle spielen könnte.
3. Ätiologie und Erfassung von Geruchs-/ Geschmacksstörungen (Vortrag, 2 x 45 Minuten)
In diesem Teil des Workshops werden relevante Ursachen von Geruchs-/ Geschmacksstörungen beschrieben und Verfahren präsentiert, mit denen die Geruchs-und Geschmacksfunktion quantitativ erfasst und bewertet werden kann.
4. Diskussion/ Austausch mit den Teilnehmenden über Erfahrungen zu Geruchs-/ Geschmacksstörungen in der Praxis (45 Minuten)
In diesem Teil des Workshops werden relevante Ursachen von Geruchs-/ Geschmacksstörungen beschrieben und Verfahren präsentiert, mit denen die Geruchs-und Geschmacksfunktion quantitativ erfasst und bewertet werden kann.
5. Geruchs-/ Geschmacksstörungen im Zusammenhang mit der SARS-CoV-2 Pandemie (2 x 45 Minuten)
Dieser Vortragsteil beschreibt den aktuellen Stand der Forschung zu den zellulären und molekularen Ursachen der Geruchs-/ Geschmacksstörungen, die als Konsequenz einer SARS-CoV-2 Infektion auftreten. Dabei werde vor allem die Reversibilität, Unterschiede zwischen den Virusvarianten und therapeutische Interventionen im Rahmen der Rehabilitation thematisiert.

 

Zweiter Tag

 

6. Geruchs-/ Geschmacksstörungen im Zusammenhang mit neurodegenerativen und psychiatrischen Erkrankungen (2 x 45 Minuten)
In diesem Vortrag werden Studien zu Geruchsstörungen in Zusammenhang Parkinson, Alzheimer, Depression und Schizophrenie vorgestellt und diskutiert.
7. Systematische Literaturrecherche der Teilnehmenden zu einem für sie relevanten Thema (z. B. Schädel-Hirn-Trauma, PTBS, Long-Covid) und Geruchsstörungen und Vorstellung der wesentlichen Ergebnisse, 2 x 45 Minuten)
Nach einer Diskussion relevanter Störungsbilder aus der Praxis der Teilnehmenden wird eine systematische Literaturrecherche durchgeführt und relevante Studien ausgewählt. Die Methoden und Ergebnisse der Studien werden aufbereite, bewertet und ggf. durch diagnostische Verfahren ergänzt, die während des Workshops präsentiert wurden.
8. Geruchs-/ Geschmacksstörungen im Zusammenhang mit Essstörungen (2 x 45 Minuten)
Dieser Vortragsteil präsentiert Studienergebnisse, die im Kontext von Essstörungen generiert wurden und es erfolgt eine Diskussion der Nutzbarkeit von „Geruchs- oder Geschmacksinterventionen“ im Kontext dieser Störungsbilder
9. Offene Fragen und Diskussion von Aspekte, die den Teilnehmenden noch wichtig sind (45 Minuten)
10. Wrap-Up und Evaluation des Workshops (45 Minuten)