Datum | Uhrzeit | Dauer | Teilnehmerzahl | Preis |
18./19.11.2022 | 10.00- 18.30 | 16 | Max: 25 | 310 € |
Die Veranstaltung ist als Weiterbildungsveranstaltung zum/r Klinischen Neuropsychologen/
in" wie folgt akkreditiert:
Curriculum der GNP vom 01.08.2007:
8 Stunden zu Punkt 03 Allgemeine Neuropsychologie: Neurologische Krankheitsbilder
(Diagnostik, Verlauf, Therapie)
8 Stunden zu Punkt 13 Spezielle Neuropsychologie: Neuropsychologische Dokumentation
(Berichte, Gutachten, sozialmedizinische Beurteilungen)
Stunden zu Punkt
Curriculum der GNP vom 01.12.2017:
8 Stunden zu Allgemeine Neuropsychologie (NPS)
8 Stunden zu Spezielle NPS: Versorgungsspezifische Kenntnisse
Das neuropsychologische Wirken basiert zu einem großen Teil auf der Erhebung von Leistungsergebnissen, sei es in der Diagnostik oder auch in der Therapie. Inhalt des Seminars ist es, die „Entstehung“ dieser Ergebnisse zu reflektieren: Welche Verfahren stehen zur Verfügung? Welche Leistungsbereiche sollen diese Tests messen? Und was messen sie noch? Was sagen die durch sie ermittelten Ergebnisse aus? Und ist diesen Ergebnissen uneingeschränkte Relevanz beizumessen? Oder könnte es zum Beispiel ungewollte Einflüsse geben, die man bei der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigen sollte? Und schließlich: Welches Feedback an Patient:innen ergibt sich daraus, und welche Schlussfolgerungen für die Therapieplanung und Prognose ziehen wir für uns?
Mit der Beantwortung dieser und weiterer Fragen und dementsprechend mit der Anbahnung einer konstruktiv-kritischen Bewertung von Testergebnissen und ihres Erhebungsprozesses zielt das insbesondere für Berufsanfänger:innen geeignete Seminar auf die Vermittlung von Kernkompetenzen für die neuropsychologische Arbeit.
Wir nehmen damit ausdrücklich eine praxisorientierte und nicht eine test-theoretische oder statistische Betrachtungsweise von Verfahren und ihrer Testwertermittlung ein.
In diesem Seminar sollen solche Fragen beantwortet werden. Nach einer Einbettung der neuropsychologischen Arbeit in den gesetzlichen und den theoretischen Rahmen (ICF-Modell) wird in Anlehnung an den Ansatz von Kanfer et al. (2006/2012) ein Phasenmodell als Leitfaden für den gesamten neuropsychologischen diagnostischen und therapeutischen Prozess vorgestellt. Ziel des Seminars ist somit die Vermittlung eines grundlegenden Gerüsts für den Ablauf des gesamten Therapieprozesses – von der Herstellung einer guten Arbeitsbeziehung über die Erhebung aussagekräftiger Informationen, die Vereinbarung von Zielen, die Therapiedurchführung bis hin zur Therapieevaluation und -beendigung. Dieses Gerüst kann an den jeweiligen Arbeitskontext mit den besonderen institutionellen Rahmenbedingungen angepasst werden, vermittelt aber auch unabhängig davon Wissen und Können zu neuropsychologischer Therapie als Gesamtprozess.
Die Inhalte thematisieren u.a. die Bedingungen bei der Entstehung und Deutung von Ergebnissen. Hierzu zählen u.a.
Merkmale des Untersuchungssettings (Ort, Zeit, …)
beteiligte Personen
(test)theoretische und rechtliche Rahmungen
Kriterien und Anwendungsbereiche des Testmaterials,
die wir gemeinsam betrachten und kritisch reflektieren werden.
Prof. Dr. Anke Menzel-Begemann; Professorin für Rehabilitationswissenschaften am Fachbereich Gesundheit der Fachhochschule Münster; Entwicklerin von Testverfahren zur Exekutivdiagnostik; Projektleiterin verschiedener Forschungsvorhaben zu Interventionskonzepten in der medizinischen Rehabilitation
Dr. Beatrix Broutschek; Psychologische Psychotherapeutin (VT), Klinische Neuropsychologin (GNP/PTK), Supervisorin Neuropsychologie (GNP), sechs Jahre Weiterbildungsermächtigung Neuropsychologie und Qualitätsmanagementbeauftragte, seit 2016 in eigener Praxis