Lorenz Dehn

 

Neuropsychologie der Depression

 

Datum Uhrzeit Dauer Teilnehmerzahl
13.04.2019
  1. 9:00 -16:30 Uhr
8 Stunden Max: 20
  1. Die Veranstaltung wurde von der PTK NRW mit 10 Fortbildungspunkten akkreditiert. Die Veranstaltung wurde von der GNP mit 8 Stunden für den Bereich "Spezielle Neuropsychologie" (Curriculum 2007: Definition, Diagnostik und Therapie neuropsychologischer Störungsbereiche/ Curriculum 2017: Störungsspezifische Kenntnisse) akkreditiert.

     

  2.  

    Depressive Störungen werden sehr häufig von neuropsychologischen Symptomen, wie z.B. Gedächtnis- oder Konzentrationsproblemen, begleitet. Diese wirken sich negativ auf das psychosoziale Funktionsniveau der Patienten aus und beeinträchtigen den Behandlungsprozess. In dem Seminar „Neuropsychologie der Depression" sollen die typischen neuropsychologischen und neurobiologischen Befunde bei depressiven Patienten dargestellt werden. Neben der Auseinandersetzung mit dem neuropsychologischen Profil und relevanten Einflussfaktoren (u.a. Rumination, Verarbeitungsbias, Motivation) wird hier ein besonderer Fokus vor allem auch auf die klinischen Aspekte und Konsequenzen gelegt. So sollen die differentialdiagnostische Abgrenzung (beispielsweise gegenüber dementiellen Syndromen), die Bedeutung komorbider Erkrankungen (z.B. bei der Post-Stroke-Depression), aber auch verschiedene Behandlungsansätze für neuropsychologische Symptome bei Depression thematisiert werden. In theoretischen Seminarteilen, Kleingruppenarbeiten und Gruppendiskussionen wird unter anderem folgenden Fragen nachgegangen:

    • Wie sieht das typische neuropsychologische Profil depressiver Störungen aus?
    • Welchen Einfluss haben Lebensalter, Erkrankungsbeginn oder Komorbiditäten?
    • Wie hängen die affektiven Auffälligkeiten mit den kognitiven Defiziten zusammen?
    • Welche anderen Erkrankungen kommen für die depressiven Symptome infrage?
    • Welche Besonderheiten ergeben sich für depressive Patienten mit neurologischen Erkrankungen?

     

    Literatur:
    Beblo, T. (2016). Die Bedeutung kognitiver Beeinträchtigungen bei depressiven Patienten. Zeitschrift für Neuropsychologie; 27, 69-83.
    Beblo, T., Sinnamon, G. & Baune, B. (2011). Specifying the Neuropsychology of Affective Disorders: Clinical, Demographic and Neurobiological Factors. Neuropsychology Review, 21, 337-359.
    Gotlib, I.H. & Joormann J. (2010). Cognition and depression: Current status and future directions. Annual Review of Clinical Psychology; 6, 285-312.
    Hammar, Å., & Årdal, G. (2009). Cognitive functioning in major depression - A summary. Frontiers in Human Neuroscience, 3, 26.
    Trivedi, M. H., & Greer, T. L. (2014). Cognitive dysfunction in unipolar depression: Implications for treatment. Journal of Affective Disorders, 152, 19-27.

     

    Referent:

    M.Sc.-Psych. Lorenz B. Dehn,
    Psychologe und Mitarbeiter in der Forschungsabteilung der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (Leitung: Prof. Dr. T. Beblo) am Evangelischen Klinikum Bethel, Bielefeld https://evkb.de/kliniken-zentren/psyche-nerven/psychiatrie-und-psychotherapie/forschung/); Psychologischer Psychotherapeut i.A. (DGVT, Bielefeld); Berufserfahrung in der neuropsychologischen Diagnostik in der Epilepsie-Reha am Epilepsie-Zentrum Bethel; Dozent für Forschungsmethodik an der Fachhochschule der Diakonie (Bielefeld-Bethel). Forschungsschwerpunkte: Alltagsgedächtnis bei Depression, Neuropsychologie psychiatrischer Erkrankungen,  Subjektive kognitive Beeinträchtigungen bei Depression und Demenz.